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Plaste und Elaste aus ... Zürich

Geschäftsführer Thomas Peters von der EUROGREEN GmbH hat auch als "Fußballfan, Steuerzahler und Mensch mit Umweltbewusstsein" eine klare Meinung zum Thema Kunst- oder Naturrasen: "Es besteht überhaupt kein Grund, an der Fähigkeit des Rasens als Spielfläche zu zweifeln."

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Plaste und Elaste aus ... Zürich

An seinen Plänen lässt Joseph S. Blatter, FIFA-Boss, keinen Zweifel: "Wir werden das machen. Wenn wir das wollen, werden wir das auch" (Stadionwelt, 16.05.07)

Wie die FIFA zu der Meinung von Spielern und Fans dazu steht, hat ein FIFA-Verantwortlicher während der letzen Venue-Expo 2007 im April in Hamburg klar gemacht. Sinngemäß: "Das ist uns egal. Die gewöhnen sich schon daran...". Dazu haben Spieler und Zuschauer bei der nächsten WM in Südafrika dann auch reichlich Gelegenheit.

 Ich habe zu dem Thema Naturrasen versus Plastik eine klare Meinung.

Ich habe diese Meinung nicht nur als Geschäftsführer eines Unternehmens, das seit 40 Jahren die Naturrasenwelt prägt, ich habe sie auch als Fußballfan, als Steuerzahler und nicht zuletzt auch als ein Mensch, der sich verantwortlich fühlt für das, was wir in unserer Umwelt und mit unserer Umwelt machen.

Meine Meinung als Geschäftsführer von EUROGREEN habe ich auf der Grundlage meines vollen Vertrauens in unsere Saatgutmischungen und Pflegekonzepte. Fußballrasen ist eine Verschleißfläche, aber es ist eine, die sich selbst regeneriert. Wir haben die Mittel und Möglichkeiten, diese Regeneration zu optimieren und zu beschleunigen, und wir forschen und entwickeln erfolgreich an weiteren Verbesserungen. Es besteht überhaupt kein Grund, an der Fähigkeit des Rasens als Spielfläche zu zweifeln.

Meine Meinung als Fußballfan hat zu tun mit dem ureigenen Geist dieses faszinierenden, die Massen bewegenden Sports: Seiner Unvorhersagbarkeit. Auch die tausendste Analyse eines Fachmanns vermag nicht das Ergebnis eines Spieles vorwegzunehmen. Weil eben mehr als tausend Variablen einen Spielverlauf bestimmen, und eine dieser Variablen ist der Rasen. Dessen Schwächen werden für die Dramaturgie eines jeden Spieles zu Stärken: In jedem Stadion ist er anders, er beeinflusst das Spiel verschieden je nach Jahreszeit und Wetter. Und er zeichnet die Helden mit den Malen ihres Einsatzes, ihrer Erfolge und ihres Versagens. Den Auswechselspieler genau so wie den Star. Das ist für mich Fußball.

Dann ist da noch meine Meinung als Steuerzahler. Mit meinem Geld wird in den Dörfern und Gemeinden dieses Landes ein Unsinn bezahlt, der seinesgleichen sucht. Bürgermeister und Gemeinderäte setzen sich, verblendet von den Versprechungen der Teppichindustrie, Denkmäler mit dem Argument der "ständigen Bespielbarkeit" – bei 50 aktiven Fußballvereinsmitgliedern, F-Jugend und Thekenmannschaften eingerechnet, Trend abnehmend. Vor meinem geistigen Auge erscheinen die vermoosten und veralgten Flächen der nahen Zukunft, genutzt als Kirmes"wiese" und Parkplatz. Den dann nötigen, vor allem von der Entsorgung her teuren Rückbau bezahlt mit Sicherheit keiner der Teppichhändler. Sondern ich als Steuerzahler.

Bleibt noch das Thema Umwelt. Stellen wir uns mal vor: 30.000 Plastikfußballplätze in Deutschland, das sind 300 Quadratkilometer Plastikversiegelung, entsprechend der Gesamtfläche der Stadt München! Unter hohem Energieaufwand aus Erdöl produziert! Das ist die Alternative zu lebendem, staub- und CO2-bindenden, klimaregulierenden Grün! Umweltverantwortung stelle ich mir anders vor.

EUROGREEN und ich persönlich werden unseren Glauben an den Naturrasen nicht verlieren. Wir wünschen uns, dass alle Naturrasenfreunde zu diesem Glauben Stellung beziehen. Klar, unmißverständlich, ohne Wenn und Aber, und vor allem öffentlich. Denn ich bin sicher – weder Fußballfans, noch Steuerzahler, noch Umweltbewußte wissen, was auf sie zu kommt.

Spieler-Zitat
Ze Roberto
Ich bin gegen Kunstrasen. Ich bevorzuge richtigen Rasen. Bei Kunstrasen verletzt man sich einfach viel zu schnell.
Quelle: Stadionwelt Nr.12
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